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Smart Automation: STIWA erweitert Produkt-Portfolio

Im Juni 2023 wird die „Smart Automation“ – eine neue Automationslinie für die künftige Fertigung von Hapticore in Gampern – in Produktion gehen. Mit dieser neuen, kosteneffizienten Automationslösung für niedrigere Stückzahlen geht STIWA Automation neue Wege und erweitert ihr Produktportfolio über die Hochleistungsautomation hinaus.

Smart Automation: STIWA erweitert Produkt-Portfolio

Im Juni 2023 wird die „Smart Automation“ – eine neue Automationslinie für die künftige Fertigung von Hapticore in Gampern – in Produktion gehen. Mit dieser neuen, kosteneffizienten Automationslösung für niedrigere Stückzahlen geht STIWA Automation neue Wege und erweitert ihr Produktportfolio über die Hochleistungsautomation hinaus.

„Flexibilität und Kosteneffizienz“ – diese zwei Schlagwörter kommen STIWA Automation Geschäftsführer Michael Fuchs­huber sofort über die Lippen, wenn man ihn nach den Trends und künftigen Anforderungen im Maschinenbau fragt. „Tatsächlich wurden in den letzten Jahren Langfrist-Prognosen unsicherer. Viele Unternehmen können nur mehr schwer abschätzen, wie sich Produkte entwickeln, mit welcher Stückzahl mittelfristig zu rechnen ist oder ob sich die Produkte ändern“, berichtet Fuchshuber. Entsprechend werde versucht, die Kosten zu Beginn so niedrig wie möglich zu halten und erst in weiterer Folge in eine Hochleistungsautomation zu investieren.

Portfolio-Erweiterung

Kundenanfragen für Automationslösungen mit niedrigeren Stückzahlen bis zu einer Million und mit Taktzeiten bis zu 15 Sekunden werden daher mehr. „Mit mehr als 50 Jahren Know-how in der Hochleistungsautomation liegt unser Fokus auf High-Performance-Anlagen mit niedrigen Taktzeiten und hohen Stückzahlen. Das ist unsere Kernkompetenz, auch bei künftigen Automationsprojekten für unsere Stammkunden und auch in der Neukundenakquise liegt hier unser Augenmerk. Dennoch beschäftigen wir uns seit geraumer Zeit mit der Frage, wie wir unser Automationsportfolio um hochqualitative, aber kostengünstigere Automationslösungen erweitern können“, so Fuchshuber.

Standard Performance

Der Startschuss fiel im Jahr 2020: Mit dem Projekt „Standard Performance“ wurden Systeme und Komponenten mit Taktzeiten  im Bereich von zehn bis 60 Sekunden entwickelt. Da der schnelle Teiletransport aufgrund der hohen Taktzeiten nicht mehr notwendig war, wurden bei drei Lenkgetriebe-Anlagen die Grundsysteme durch kostengünstigere Roboterlinien ersetzt, die auch Handarbeitsplätze bedienen. Eine Anlage ist bereits zu einem Stammkunden nach Ungarn ausgeliefert worden. Zwei Anlagen sind aktuell in der Inbetriebnahmephase.

Smart Automation

Die Weiterentwicklung des Konzepts ist nun die „Smart Automation“. Ohne vom bewährten Weg der Standardisierung abzuweichen, sollten maximal flexible, kosteneffiziente und zukunftsweisende Automationslösungen entwickelt werden. „Wir wählten bewusst einen disruptiven Ansatz, ohne Vorgaben, Schranken oder Tabus“, so Fuchshuber. Das Credo dabei lautete: weniger Hardware durch den vermehrten Einsatz von Software und KI, Nutzung neuer Technologien wie die additive Fertigung sowie organisatorische Änderungen wie kleinere, aber universeller einsetzbare Projektteams.

Erste Anlage in Gampern

Erster Prototyp des neuen Konzepts ist die Smart Automation-Anlage für STIWA Advanced Products, die im Juni 2022 projektiert, aktuell in Gampern errichtet und in den nächsten Wochen in Betrieb gehen wird. Bei diesem Gemeinschaftsprojekt von STIWA Automation und STIWA Advanced Products wird künftig der „Core“ produziert, der in weiterer Folge in Gamingmäusen des Computergeräteherstellers Razer eingebaut und für frei programmierbares, haptisches Feedback des Scrollrads sorgen wird. „Die Core-Anlage ist der perfekte Prototyp“, sagt auch Andreas Baldinger, der gemeinsam mit seinem Team für die technische Umsetzung der Anlage verantwortlich zeichnet. Die klare Anforderung seitens STIWA Advanced Products war es, für zu Beginn kleine Stückzahlen eine kosteneffiziente, flexible Start-Automationslösung zu entwickeln. Zudem wird sich die Produktfamilie noch erweitern bzw. verändern. „Notwendig ist daher eine wandelbare Montageautomation, also eine Anlage für alle künftigen Core-Produkte. Die Umsetzung des Smart Automation-Ansatzes war daher ganz entscheidend. Sofern sich die Stückzahlen bei Core erhöhen – und davon gehen wir natürlich aus – sehen wir hier natürlich das Potential, in die Hochleistungsautomation zu kommen“, ergänzt STIWA Advanced Products Geschäftsführer Josef Brandmayr.

Software statt Hardware

Auch im Software-Bereich werden neue Ansätze gewählt: STIWA-Entwicklungsabteilungen beschäftigen sich aktuell umfassend damit, kostenintensive Hardware wie den Anlagenschutz durch programmierbare Systeme zu ersetzen. „Neue Systeme erkennen beispielsweise anhand der Laufzeit des ausgesendeten und wieder empfangenden Lichts, ob sich Objekte nähern. Die zu schützende Struktur kann so vorab angelernt werden, wann und mit welcher Geschwindigkeit sich Fremdobjekte nähern und das System schaltet dann bei Bedarf die Anlage automatisch ab oder verlangsamt diese“, sagt Baldinger. Für die weitere Zukunft wird auch intensiv an einer neuen Softwareplattform gearbeitet: Dabei handelt es sich um eine Plattform, mit der alle Systeme einer Maschine mit derselben Bedienoberfläche beherrscht werden. „Hier wollen und werden wir in den nächsten Jahren noch Meilensteine setzen“, so Fuchshuber.

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